Da die Farbe des Tattoos mithilfe tausender Nadelstiche in die Haut gebracht wird, gleicht die Haut dort einer Wunde, ähnlich einer Schürfwunde. Das frische Tattoo wird in der Regel zunächst mit Folie überdeckt. Da sich darunter Feuchtigkeit und Wärme stauen, raten Tätowierer jedoch dazu, diese nach ein bis drei Stunden abzunehmen und die Wunde zu reinigen. Sorgfältige Hygiene hat oberste Priorität; denn eine Infektion schadet nicht nur der Haut, sondern kann auch die Optik des Tattoos negativ beeinflussen. Hierzu eignen sich am besten lauwarmes Wasser und pH-hautneutrale Seifen ohne Parfum oder reizende Zusätze. Auch sollten während der Reinigung sterile Handschuhe getragen werden. Durch die Verwendung eines desinfizierenden oder antibakteriellen Gels kann das Infektionsrisiko weiter vermindert werden. Anschließend sollte das frische Tattoo gepflegt (s. Tattoo Pflege frisches Tattoo) und mit einer sterilen Wundauflage abgedeckt werden.
Neben der Reinigung des frischen Tattoos spielt schon zu diesem Zeitpunkt die Tattoo Pflege eine wichtige Rolle. Um zu verhindern, dass Wundsekret bzw. sich anschließend bildender Schorf mit der Wundauflage verklebt und beim Verbandswechsel immer wieder aufgerissen wird, gilt es, die Wunde geschmeidig zu halten. Dies geht am besten mit einer speziell für tätowierte Haut entwickelten Tattoo Creme. Tattoo Cremes oder Salben unterstützen die Wundheilung des Tattoos, pflegen die Haut intensiv und beugen damit der Narbenbildung vor. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt; eine zu sparsame Verwendung der Tattoo Creme fördert die Bildung von Krusten, zu dickes Auftragen einer eventuell zu fettlastigen Tattoo Salbe kann die Wunde zu sehr erweichen. Am besten pflegt man das frische Tattoo in den ersten vier bis fünf Tagen mindestens zwei Mal täglich. Wenn das Tattoo juckt – was in den ersten Tagen häufig der Fall sein wird – ist eine häufige Tattoo Pflege besonders wichtig, um dem Austrocknen der Haut vorzubeugen. Auf keinen Fall sollte man dann kratzen, da dies das Tattoo beschädigen kann. Wenn das Tattoo sehr stark juckt, die Wunde brennt und sticht oder allergisch reagiert, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Bis zur vollständigen Tattoo Heilung dauert es bis zu sechs Wochen. In dieser Zeit sollte das Tattoo regelmäßig mit einer Tattoo Creme oder Salbe gepflegt werden. Zu langes Duschen sowie Baden mit frischem Tattoo im Meer, Seen, Frei- oder Hallenbädern sind in der Phase der Tattoo Heilung nicht empfehlenswert, da sie das Risiko einer Wundinfektion erhöhen. Auch zur langfristigen Tattoo Nachsorge der abgeheilten Haut eignen sich spezielle Tattoo Cremes, die neben pflegenden Eigenschaften zur Erhaltung von Farbintensität und klaren Konturen beitragen. Feuchtigkeitsspendende Lotionen eignen sich ebenfalls zur langfristigen Tattoo Pflege, jedoch sollte dann bei Bedarf auf die zusätzliche Verwendung einer Tattoo Sonnencreme geachtet werden.
Farbe, besonders dunkle Farbe, verblasst unter Einfluss von UV-Strahlung. Langfristig nimmt die Sonne dem Tattoo so nicht nur die Farbintensität, auch die Konturen verwischen und das anfängliche Kunstwerk wird zunehmend weniger ansprechend. Das Tattoo deshalb unter Lagen Kleidung zu verstecken, ist jedoch auch nicht der Sinn der Sache – schließlich soll es auch sichtbar sein. Um Farbe & Tattoo vor der Sonne zu schützen und ein Tattoo Nachstechen so lange wie möglich herauszuzögern, wurden spezielle Tattoo Sonnencremes entwickelt, die darauf abzielen, Farbveränderungen vorzubeugen, die durch UV-Licht entstehen.
Tattoo Pflege beginnt nicht erst nach dem Stechen – schon vor dem Termin kann die Haut auf den Stichtag vorbereitet werden. Bezüglich Studio und Motiv sollten keine Zweifel bestehen – daher ist es ratsam, vorher Informationen über die dortigen Hygienestandards und verwendeten Farben einzuholen. Auch ein Allergieverdachtstest kann sinnvoll sein. Damit die Haut in Topform ist, ist es empfehlenswert, die betroffene Hautstelle schon in der Woche vor dem Termin zu pflegen; denn geschmeidige Haut mit einer intakten Hautbarriere ist auf die kommenden Strapazen am besten vorbereitet. Direkt vor dem Stechen kann, besonders bei sehr schmerzempfindlichen Hautpartien, mit einem betäubenden Pflaster oder einer betäubenden Creme vorgesorgt werden. Diese wirken nur lokal und betäuben den Schmerz zuverlässig – so wird das Stechen angenehmer und auch der Tätowierer kann konzentrierter arbeiten. Wenn Tattoo-Liebhaber blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten sie diese vor dem Stichtag absetzen. Da jeder Arzneistoff unterschiedlich lang wirkt, dauert auch die Einnahmepause unterschiedlich lang; in jedem Fall sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden. Auch die Einnahme blutverdünnender Schmerzmittel (z.B. Aspirin [=Acetylsalicylsäure]) und der Konsum von Alkohol sollten aus diesem Grund vermieden werden. Ausgeschlossen werden sollten vor dem Stichtag Infektionen und eine Schwangerschaft. Ein neues Tattoo bedeutet trotz allem Stress für den Körper, vor allem, wenn er zeitgleich gegen einen Infekt ankämpfen muss. Auch sind Einflüsse von Farbpigmenten auf das ungeborene Kind, wenn diese in den Blutkreislauf gelangen nicht genügend erforscht – hier gilt also: „Better safe than sorry“!