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Amlodipin

Wie wirkt Amlodipin?

Amlodipin senkt den Blutdruck, indem es die Blutgefäße erweitert. Es gehört zur Gruppe der Kalziumkanalblocker, was bedeutet, dass bestimmte Kanäle gehemmt werden, um den Einstrom von Kalzium in Herzmuskelzellen und glatte Gefäßmuskelzellen zu verhindern. So sinkt der Sauerstoffbedarf des Herzens und die Gefäßwände entspannen sich. Dies führt zur Erweiterung der koronaren Arterien und der peripheren und koronaren Arteriolen und damit zum Absenken des Blutdrucks.
Die Leber baut den Wirkstoff ab und die Nieren scheiden ihn aus. Die Halbwertszeit von Amlodipin ist lang, da es etwa 30 bis 50 Stunden dauert, bis die Hälfte des Wirkstoffs ausgeschieden wird (Eliminationshalbwertszeit).

Wann wird Amlodipin angewendet?

Amlodipin wird verwendet, um hohen Blutdruck und koronare Herzkrankheit zu behandeln und um Anfällen von Angina pectoris vorzubeugen. Ebenso kann es bei vasospastischen Angina pectoris eingesetzt, welche durch Verkrampfungen der Herzkranzgefäße verursacht werden.
Der Wirkstoff kann entweder alleine oder in Verbindung mit anderen Blutdrucksenkern verwendet werden.

Was muss bei der Anwendung von Amlodipin beachtet werden?

Der Blutdrucksenker wird in Form von Tabletten eingenommen, die oral eingenommen werden. Die Tabletten enthalten den Wirkstoff Amlodipin als Salz, wie zum Beispiel Amlodipinbesilat oder Amlodipinmesilat. Da der Wirkstoff nur langsam abgebaut und ausgeschieden wird (siehe oben), ist es in der Regel ausreichend, das Medikament einmal täglich einzunehmen.

Merke:

  • Amlodipin ist für Erwachsene als Tablette in 5 oder 10 mg erhältlich. Da es eine langanhaltende Wirkdauer hat, muss es in der Regel nur einmal täglich eingenommen werden.
  • Die Standarddosierung für Erwachsene von Amlodipin beträgt 5 mg pro Tag, kann aber auf Anweisung deines Arztes oder deiner Ärztin auch auf 10 mg pro Tag erhöht werden. Die ärztliche Dosierung kann von dieser Vorgabe abweichen.
  • Bitte stelle sicher, dass du deinen Blutdrucksenker regelmäßig einnimmst. Auch wenn Bluthochdruck keine Schmerzen verursacht, ist er ein bedeutender Risikofaktor für weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt.
  • Du kannst diesen Blutdrucksenker unabhängig davon, ob du eine Mahlzeit hast oder nicht, einnehmen.

Hat Amlodipin Nebenwirkungen?

Zu den möglichen Nebenwirkungen von Amlodipin zählen Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwindelgefühle und Kopfschmerzen, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Da Amlodipin die Blutgefäße erweitert, kann es auch dazu führen, dass vermehrt Flüssigkeit aus den Gefäßen in das umliegende Gewebe gelangt. Dadurch können sich Ödeme in den Armen und Beinen bilden.
Mögliche Nebenwirkungen von Amlodipin sind unter anderem Herzrasen (Tachykardie) und Herzklopfen (Palpitationen), sowie eine Verschlimmerung von bestehenden Angina Pectoris-Symptomen. Es können auch Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Während der Behandlung mit dem Blutdrucksenker können im Bereich der Haut Rötungen, Ausschlag, Verfärbungen, Juckreiz sowie Haarausfall auftreten. Einige Patienten können Gelenk- und Muskelschmerzen, Krämpfe, Probleme beim Wasserlassen, verstärktes Schwitzen und Atembeschwerden (Dyspnoe) erleben. Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Geschmacks- und Sehstörungen, Gewichtsveränderungen, Zittern und Missempfindungen (Parästhesien) können ebenfalls auftreten.

Gibt es Wechselwirkungen bei der Einnahme von Amlodipin?

Wenn du bereits andere blutdrucksenkende Medikamente wie ß-Blocker oder ACE-Hemmer einnimmst, kann es vor allem zu Beginn zu einem starken Abfall des Blutdrucks kommen. Symptome hierfür können Schwindel und Kopfschmerzen sein. In diesem Fall solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen und die Medikamente nicht eigenmächtig absetzen.
Bestimmte Medikamente zur Behandlung von Pilzinfektionen (Antimykotika vom Typ Azol) oder Antibiotika vom Typ Makrolid (wie Erythromycin oder Clarithromycin) sowie die Blutdruckmedikamente Verapamil oder Diltiazem können den Stoffwechsel von Amlodipin beeinflussen und seine Konzentration im Blut erhöhen. Dies kann zu einer verstärkten Senkung des Blutdrucks führen. Bei älteren Patienten besteht möglicherweise ein höheres Risiko, daher muss der Arzt die Dosierung von Amlodipin anpassen. Grapefruitsaft hat keinen Einfluß auf die Wirkung von Amlodipin.
Wenn du gleichzeitig Johanniskraut zur Behandlung von Stimmungsschwankungen oder Rifampicin zur Behandlung von Tuberkulose einnimmst, kann Amlodipin auch hier anders verarbeitet werden. Dies kann jedoch zu einer verringerten Wirkung führen. Wenn du Amlodipin und Simvastatin zur Senkung des Cholesterinspiegels einnimmst, kann dies zu einer höheren Konzentration von Simvastatin führen.
Amlodipin kann die Wirkung von anderen Arzneimitteln zur Blutdrucksenkung (Beta-Blocker, ACE-Hemmer, Alpha-Blocker, Diuretika) steigern, was zu einem erhöhten Blutdruckabfall führen kann.

Dürfen Kinder Amlodipin anwenden?

Für Kinder im Alter von 6 – 17 Jahren wird eine Startdosis 2,5 mg pro Tag empfohlen und die empfohlene Höchstdosis ist 5 mg pro Tag.

Darf man Amlopidin in der Schwangerschaft und Stillzeit anwenden?

Amlodipin darf nur nach ausdrücklicher ärztlicher Anweisung während der Schwangerschaft verwendet werden, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen. Es gibt keine eindeutige Studienlage darüber, ob die Einnahme von Amlodipin während der Schwangerschaft schädlich ist. Da Amlopidin in die Muttermilch übergeht und nicht bekannt ist, ob es für das Kind schädlich ist, sollte eine Behandlung mit Amlopidin während der Stillzeit vermieden werden und abgestillt werden, wenn eine Behandlung unvermeidbar ist.

Wer sollte Amlopidin nicht anwenden?

  • Nehme Amlodipin nicht ein, wenn du überempfindlich auf den Wirkstoff reagierst, einen sehr niedrigen Blutdruck hast oder wenn du vor kurzem einen Herzinfarkt hattest und dein Herz sich noch nicht stabilisiert hat. Verzichte auch auf Amlodipin, wenn bei dir eine hochgradige Verengung der Klappe zur Hauptschlagader (Aortenstenose) diagnostiziert wurde.
  • Patienten mit einer gestörten Leberfunktion sollten vorsichtig sein.
  • Wenn du an einer Herzschwäche leiden, solltest du vor der Anwendung ebenfalls mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen.
  • Wenn du Amlodipin einnimmst und schwanger bist, kannst du die Therapie mit Amlodipin nach ausdrücklicher ärztlicher Anweisung fortsetzen, sofern andere Blutdruckmedikamente nicht in Frage kommen. Es gibt keine eindeutige Studienlage darüber, ob die Einnahme von Amlodipin während der Schwangerschaft schädlich ist. Dein Arzt oder deine Ärztin wird mit dir entscheiden, ob es besser ist, die Therapie fortzusetzen oder eine Alternative zu wählen. Wenn du während der Schwangerschaft erstmalig einen hohen Blutdruck hast, solltest du bevorzugt andere Blutdruckmedikamente einnehmen, die besser untersucht sind als Amlodipin.
  • Es wird nicht empfohlen, Amlodipin während der Stillzeit zu verwenden. Es sollten stattdessen andere Medikamente zur Senkung des Blutdrucks bevorzugt werden.

Gegenanzeige von Amlodipin

Amlodipin darf in den folgenden Fällen nicht angewendet werden (diese Fälle werden auch als Gegenanzeigen oder Kontraindikationen bezeichnet):

  • Der Patient hat eine bestehende Überempfindlichkeit gegenüber Dihydropyridinen, zu denen auch Amlodipin gehört.
  • Herz-Kreislauf-Schock
  • Verengung mit einem höheren Grad der Aorta, die auch als Aortenstenose bezeichnet wird
  • gestörte Angina Pectoris
  • plötzlicher Herzinfarkt

Die Anwendung des Blutdrucksenkers wird bei akuter Herzschwäche (Herzinsuffizienz) nicht empfohlen. Amlodipin sollte bei Nierenkranken, die auf Dialyse angewiesen sind, nur mit Vorsicht angewendet werden.

Fazit

Amlodipin ist ein Medikament, das den Blutdruck senkt und die Blutgefäße erweitert. Es wird verwendet, um Bluthochdruck und koronare Herzkrankheit zu behandeln und auch, um Anfälle von Brustschmerzen in Form von stabiler und vasospastischer Angina pectoris (Prinzmetal-Angina) zu reduzieren, Amlodipin gehört zur Gruppe der Calciumkanalblocker, die eine langanhaltende und gleichmäßige Wirkung haben.
Manchmal können bei der Einnahme Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gesichtsröte (Flush) auftreten. Diese können jedoch nach einer gewissen Zeit verschwinden. Es ist wichtig, dass du das Medikament Amlodipin nach ärztlicher Anwendung einnimmst und bei Fragen und möglichen Nebenwirkungen dich an und deinen Arzt oder deine Ärztin wendest. Du solltest es auf keinen Fall selbstständig ohne Absprache absetzen oder die Dosierung ändern.

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